Industrie 4.0: Digitalisierung in der Druck- & Verpackungsindustrie
Die Digitalisierung schreitet ungehindert voran. Analoge Prozesse und Informationen werden nach und nach in digitale Systeme übertragen oder durch diese ersetzt. Künstliche Intelligenz übernimmt schon heute eine Vielzahl von Aufgaben und kann Entscheidungen in einem Bruchteil der menschlichen Kapazitäten fällen. Auch die Print- und Packaging-Industrie bleibt von diesen Automatisierungsprozessen nicht verschont. drupa zeigt, wie die Industrie 4.0 bereits Einzug in die Druck- und Verpackungsbranche genommen hat und welche Zukunftstrends sich abzeichnen.
Wie sieht die Smart Factory von morgen aus?
Industrie 4.0 – das bedeutet digitale Vernetzung von Mensch, Maschinen und Prozessen durch Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie. Datengetriebene Produktionsprozesse, Algorithmus gesteuerte Logistik und ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft sorgen für Umschwung im produzierenden Gewerbe. Wo bislang die Mitarbeiterkapazität über die Bearbeitungsdauer einzelner Produktionsschritte entschied, können in der digital gesteuerten Smart Factory automatisierte Prozesse autonom Aufgaben übernehmen und den Herstellungsprozess erheblich beschleunigen. Mitarbeiter werden hierdurch entlastet und können effizienter eingesetzt werden. Mittels selbstlernender KI können drohende Störfälle genau vorhergesagt und diagnostiziert werden – dank mobiler Endgeräte können diese Informationen sogar ortsunabhängig von den Mitarbeitern eingesehen und unproduktive Zeiten somit verringert werden.
Auch die Auftragsabwicklung und Buchhaltung profitiert von den digitalen Trends: Softwarelösungen helfen bei der Erstellung von Abrechnungen und schicken automatisierte Zahlungserinnerungen an den Kunden, Lagerbestände und Personalplanung können bequem am Computer eingesehen und bearbeitet werden.
Foto: Conny Schneider / Unsplash
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Neben dem Aufrüsten der technischen und maschinellen Ausstattung der Produktionsstätten ist die Vernetzung zwischen Produzenten, Lieferanten und Dienstleistern sowie die digitale Kundenanbindung ausschlaggebend, um im Zeitalter der Digitalisierung nicht den Anschluss zu verlieren. Plattform Ökonomie gehört schon jetzt zum Werkzeugkasten großer Produktionsfirmen. Lagerlose Echtzeit-Produktion und schnelle Lieferketten funktionieren nur, wenn alle Prozessbeteiligten miteinander vernetzt sind und eine nahtlose Kommunikation gewährleistet wird. Bestellprozesse verlagern sich vermehrt in das World Wide Web – Webshops und On-Demand-Services holen potenzielle Kunden dort ab, wo sie sich befinden. Kreative Online-Kampagnen (z.B. Online-Gewinnspiele und Votings) sowie 3D-Konfiguratoren zur individuellen Produktgestaltung lassen Kunden an der Produktentwicklung teilhaben und steigern die Brand Awareness – eine starke Website- und Social Media-Präsenz sollten daher neben modernen KI-gesteuerten Produktionsmaschinen in keinem Investitionsplan fehlen.
KI-Printing und Platform Economy – Chancen der Digitalisierung in der Druckindustrie
Die Digitalisierung in der Industrie stellt die Printing-Community vor große Herausforderungen: Mit dem Vormarsch des Internets und seiner Online-Lösungen sinken die Druck- und Auftragszahlen von klassischen Printmedien. Viele Verleger ziehen daher nach und treiben mit der Veröffentlichung ihrer Ausgaben im Netz ebenfalls die Digitalisierung der Printmedien voran.
Um in diesem umkämpften Markt bestehen zu können, müssen Druckunternehmen ebenfalls nachrüsten – KI-Printing, Plattform Ökonomie und die Offenheit für neue Produktlösungen abseits der klassischen Druckerzeugnisse spielen dabei eine Schlüsselrolle. Kunden wollen ihre Bestellungen online aufgeben und den Abwicklungsprozess transparent in Echtzeit nachvollziehen können. Eine Website oder ein Onlineshop und eine engmaschige Vernetzung der Produktionsbeteiligten sind daher Grundvoraussetzung für die Digitalisierung in der Printing-Branche.
Mit Print-on-Demand und Mass-Customisation haben Druckbetriebe zudem die Möglichkeit, sowohl individualisierte Druckaufträge zu bearbeiten und sich durch kundenzentrierte Servicelösungen positiv hervorzuheben.
Dem Rückgang der Druckaufträge können Unternehmen zudem mit effizienter Kostensenkung und der Minimierung des Materialverbrauchs begegnen. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz können Fehldrucke verhindert und der Material- und Tintenverbrauch erheblich reduziert werden. Personalkosten lassen sich mittels autonomer Print-Technologien senken.
Zukunftstrends & Digitalisierung in der Verpackungsindustrie
Auch in der Verpackungsindustrie können Fehlproduktionen und Materialverbrauch mithilfe von KI gesenkt werden. Lernende Systeme errechnen und kompensieren vollautomatisch Abweichungen in der Bahnführung von Schneidemaschinen und Druckgeräten, Sensoren und Algorithmen ermöglichen eine vom ersten Exemplar an fehlerfreie Produktion. Anhand von sekundenschnellen Simulationen kann die KI unter verschiedenen Designs dasjenige ermitteln, das das bestmögliche Ergebnis unter dem geringsten Materialaufwand erzielt.
Unternehmen tun gut daran, die Digitalisierung in der Verpackungsindustrie auch in der Kundenansprache für sich zu nutzen. Der Druck von QR Codes auf Verpackungen ist dabei nur eines von vielen Beispielen, wie Verbraucher mit dem Produkt virtuell interagieren können. Anhand von Augmented Reality und QR Codes können interaktive und unterhaltsame Kampagnen zur Kundenbindung genutzt oder wichtige Verbraucherinformationen einfach und digital bereitgestellt werden.
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