Es ist eines der Kern-Themen unserer Zeit: „Nachhaltigkeit“ ist mehr als nur ein grünes Buzzword, sondern mit Blick auf die Endlichkeit von fossilen Ressourcen und den verheerenden Auswirkungen durch den CO2-Ausstoß der führenden Industrienationen ein notwendiger und zentraler Aspekt von langfristig ausgelegten und zukunftsorientierten Unternehmensstrategien. Die Print- und Packaging-Industrie gilt dabei als Vorreiter im Bereich nachhaltiger Innovationen. Angewiesen auf die Verwendung von Rohstoffen, nutzt die Druck- und Verpackungsbranche bereits jetzt energie- und ressourcenschonende Herstellungsmethoden und leistet damit einen entscheidenden Beitrag in punkto Umwelt- und Klimaschutz. drupa 2024 informiert, worauf es bei der nachhaltigen Produktion von Druck- und Verpackungslösungen ankommt und welche Trends sich für die Print- und Packaging-Industrie abzeichnen.
Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Industrie?
Ursprünglich aus der Forstwirtschaft stammend, hat der Begriff „Nachhaltigkeit“ heute viele Gesichter. Ob auf den Ressourcen- und Energieverbrauch und die Verringerung des ökologischen Fußabdrucks bezogen oder auf wirtschaftliche Entscheidungen sowie die soziale Gerechtigkeit: Nachhaltigkeit befasst sich gleichermaßen mit ökologischen und ökonomischen Fragen. Die Print- & Packaging-Industrie ist daher sowohl als Arbeitssektor als auch als Rohstoffverbraucher in der Verantwortung, ihrer Nachhaltigkeitspflicht nachzukommen. Nachhaltigkeit bedeutet, den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen aktiv zu unterstützen, die Wirtschaft durch moderne Technologien zu stärken und den sozialen Wohlstand voranzubringen. In der Print- und Packaging-Community liegt der Fokus dabei auf der Verwendung nachhaltiger und abbaubarer Materialien, dem Einsatz innovativer Print- und Verpackungsverfahren und modernster KI zur optimalen Prozesssteuerung und Effizienzsteigerung. Damit geht Nachhaltigkeit in der Industrie unweigerlich Hand in Hand mit der Digitalisierungvon Druck- und Verpackungsunternehmen einher – Industrie 4.0 ist der Schlüssel zu einer gesamt nachhaltigen Produktion in der Print- und Packaging-Branche. Die Verlagerung des Kaufverhaltens und der Informationssuche der Kunden in das World Wide Web sowie die stetig wachsenden behördlichen Umweltregularien tun ihr Übriges, um die Ansprüche an die Branche weiter zu erhöhen – wer hier mithalten will, sollte sich frühzeitig nach nachhaltigen Lösungen umschauen.
Foto: Appolinary Kalashnikova / Unsplash
drupa ticket shop
Sichern Sie sich jetzt Ihr Ticket und erleben Sie die Druckbranche live auf der drupa 2024.
Um nachhaltig produzieren zu können, spielen Ressourceneffizienz und die Reduzierung des CO2-Ausstoßes eine zentrale Rolle. Das heißt also, der Verbrauch an Rohstoffen muss gesenkt und die Rückführung in den Wertstoffkreislauf optimiert werden, bei gleichzeitiger Leistungssteigerung und maximaler Energieeffizienz.
Industrie 4.0 mit ihren digitalen Technologien und Prozessen ist hierbei der Schlüssel, um diese Ziele zu erreichen. Mittels einer KI-gesteuerten, digitalisierten Produktion kann die Smart Factory von morgen den Produktionsprozess anhand von Simulationen und Algorithmen so steuern, dass Fehldrucke minimiert, Arbeitsprozesse beschleunigt und Materialien effizient genutzt werden können, was einen geringeren Rohstoffverbrauch zur Folge hat.
Zudem kann mit modernsten Druck- und Verpackungsmaschinen eine spürbare Energieeffizienz erzielt werden, sei es durch optimierte Trocknungsprozesse, effiziente Servoantriebe mit Stromrückgewinnung oder geschlossene Wertstoffkreisläufe, in denen Rohstoffen recycelt und Lösemittel zurückgewonnen werden.
Nachhaltige Printprodukte und smarte Druckprozesse – bereits jetzt Gegenwart in der Printing-Branche
Dass Druck und Umweltschutz kein Widerspruch sein müssen, beweisen der Einfallsreichtum und die ihm entspringenden innovativen Technologien und Herstellungsmethoden der Print-Community. So gibt es rund um die zwei Hauptmaterialien – Papier und Druckfarben – bereits jetzt umweltschonende Alternativen, die den Weg weg von einem linearen Verbrauchsfluss hin zu einer zirkulären Wertschöpfungskette ebnen. Neben dem „Klassiker“ des recycelten Papieres können hier als Alternative zu Holzfasern auch andere natürliche und besonders schnellwachsende Rohstoffe zum Einsatz kommen, darunter:
• Gras • Bambus • Hanf • Kakaosamen • Bagasse
Daneben können umweltfreundliche Druckfarben auf Pflanzenölbasis genutzt werden, welche komplett ohne Mineralöl, Weichmacher und Schwermetalle auskommen. Dank ihrer hervorragenden Wasserlöslichkeit können diese später im Recyclingprozess leicht wieder aus dem bedruckten Papier entfernt und somit problemlos dem Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden.
Durch Einsatz von künstlicher Intelligenz kann außerdem der Tintenverbrauch stark reduziert werden, ohne dass es zu Qualitätseinbußen kommt.
Auch in puncto soziale Nachhaltigkeit leistet die Print-Industrie seit ihren Anfängen einen wichtigen Beitrag: Schul- und Sachbücher und Arbeitshefte sind auch im Zeitalter der Digitalisierung unverändert ein Grundelement in der Alphabetisierung sowie der Aus- und Weiterbildung Menschen jeden Alters und leisten somit einen wichtigen Beitrag zum sozialen Fortschritt in der Gesellschaft.
Nachhaltige Verpackungslösungen – Trendprodukte mit Zukunftspotenzial
Verpackungen sind das große Übel im Umweltschutz. Mikroplastik, Schwermetalle und andere Kunststoffe verschmutzen Wälder und Meere und treiben das Artensterben voran. Hinzu kommt der oft schlechte ökologische Fußabdruck durch die Rohstoffgewinnung und Weiterverarbeitung von Erdöl, Aluminium und anderen Schwermetallen. Verpackungslose Produkte erleben dadurch derzeit eine nie dagewesene Nachfrage. Bedeutet das nun aber das Ende der Packaging-Industrie?
Selbstverständlich nicht, denn durch moderne und effiziente Verpackungen bleiben verderbliche und empfindliche Lebensmittel und Waren länger haltbar und werden vor Kontaminierung und Transportschäden geschützt. Sie sind somit wichtig bei der Eindämmung der Produktverschwendung. Nachhaltige Verpackungslösungen sind daher ein Schlüssel bei der Eindämmung der Produktverschwendung. Durch die Entwicklung umweltfreundlicher, recycelfähiger und wiederverwertbarer Verpackungen können Rohstoffe zudem wieder dem Wertstoffzyklus zugeführt werden und helfen somit bei der Reduzierung des weltweiten Müllvolumens. Nachhaltige Verpackungen können beispielsweise aus folgenden Materialien bestehen:
Dank immer präziser werdender Verpackungsmaschinen kann der Materialverbrauch im Packaging zudem deutlich reduziert werden – so ist etwa der Einsatz von Folienstärken im einstelligen Mikrometer-(μm)- Bereich heutzutage möglich, während die Forschung unter anderem an feinen Bio-Beschichtungen arbeitet, mit denen Papier widerstandsfähiger gegenüber Flüssigkeiten wird.
Bei der Optimierung des Recycling-Kreislaufes hilft wiederum abermals die Digitalisierung: So kann durch die digitale Vernetzung aller an der Prozesskette beteiligten Akteure detailliert nachvollzogen werden, welche Inhaltsstoffe bei der Verpackungsproduktion verwendet wurden und mit welchen zusätzlichen Stoffen diese im Rahmen ihrer Nutzung in Berührung gekommen ist. So können weitere Wiederverwendungsmöglichkeiten akkurat ermittelt und der Recyclingprozess vereinfacht werden.
Nachhaltige Produktion der drupa Ausstellerbroschüre
Dem Thema Nachhaltigkeit fühlt sich die drupa sehr verpflichtet, was sich in gelungener Weise auch in der neuen Ausstellerbroschüre widerspiegelt. Diese wurde durch den Einsatz modernster Technik sowie umweltfreundlicher Ressourcen nachhaltig und klimaneutral produziert.
Weitere Artikel zum Thema Nachhaltigkeit finden Sie unter