Moderne Verpackungsmaschinen verarbeiten immer dünnere Monomaterial-Folien, die bis zu 80 Prozent Recyclat enthalten. In vielen Anwendungen kann die Folienstärke dank optimierter Prozesstechnik vom hohen zweistelligen in den einstelligen Mikrometer-(µm)- Bereich reduziert werden. Die gleiche Menge Kunststoff, die bisher zum Schutz eines einzigen Produktes eingesetzt wurde, reicht nun für sechs bis zehn Exemplare. Ähnliche Hebelwirkung lässt sich erzielen, wo Anlaufverluste in Print- und Finishing-Prozessen minimiert werden.
Der Trend zu immer kleineren, oft individualisierten Auflagen führt zu mehr Umrüstungen und Neustarts. Diese Entwicklung müsste eigentlich den Ausschuss von Papier, Karton und Druckfarben erhöhen. Doch durch Prozessoptimierung und Automation gelingt das Gegenteil: Anlaufmakulatur und Fehldrucke können mithilfe modernster Antriebstechnik, automatisierter Einrichtung und engmaschiger Prozesskontrolle in beachtlichem Umfang reduziert werden. Da moderne Druckmaschinen jährlich einige tausend Tonnen Papier und mehrere hundert Tonnen Farbe verarbeitet, schlagen sich diese Einspareffekte nicht nur mit Blick auf den Ressourcenschutz, sondern auch in den Bilanzen der Anwender positiv nieder. Auch im Finishing tendiert die Makulatur-Rate mittlerweile gegen Null, was bei kleinen Auflagen schon allein wirtschaftlich geboten ist. Gleiches gilt für die bereits verfügbaren Energiesparlösungen in der Druck- und Trocknungstechnik. Diese können nicht nur hunderttausende Tonnen an Klimagasen jährlich einsparen, sondern entlasten Print- und Packaging-Anbieter damit zugleich von den stark steigenden Energiekosten.
Vielversprechend für den Ressourcenschutz sind zudem Zukunftstrends wie der Einsatz von künstlicher Intelligenz. Mit ihr können die Einsparungen bis in die Grenzbereiche des Machbaren geführt werden; etwa, wenn der Tintenverbrauch exakt bis zu jenem Punkt reduziert wird, an dem das menschliche Auge noch keine Qualitätseinbußen erkennt.