Faktor Nachhaltigkeit
Die größte Herausforderung für die Markenartikelindustrie besteht jedoch darin, den sich ändernden Rahmenbedingungen für die Nachhaltigkeit von Verpackungen gerecht zu werden. Insbesondere muss sie die Komplexität neuer Richtlinien berücksichtigen, wenn sie in verschiedenen Ländern und Regionen tätig ist. Denken wir hier nur an die jüngsten Aktualisierungen bei der Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung (Packaging & Packaging Waste Regulation) in Europa. Sie haben neue Herausforderungen mit sich gebracht, die in den kommenden Jahren unbedingt angegangen werden müssen. Die Anforderung, die Recycling-Fähigkeit bereits im Design zu berücksichtigen, wird die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass die eingesetzten Materialien, Farben, Klebstoffe und Größen von Etiketten und Verpackungen dieser Vorgabe entsprechen.
Um den Kundenanforderungen gerecht zu werden, arbeiten die Hersteller von Selbstklebeetiketten an der Entwicklung neuer, umweltfreundlicherer und gleichzeitig wirtschaftlicherer und effizienterer Lösungen. Um diese Ziele zu erreichen, muss vor allem der Materialeinsatz reduziert werden. Trennpapiere (Release Liner), die als Trägermaterial für Etiketten eingesetzt werden, spielen bei der Herstellung, Weiterverarbeitung und Applikation von Selbstklebeprodukten eine entscheidende Rolle. Aber auch nachdem sie ihre Aufgabe im Prozess erfüllt haben, spielen die gebrauchten Liner noch eine Rolle - als wertvoller Rohstoff für neue Prozesse und Produkte. Derzeit gibt es zahlreiche Projekte, bei denen ein Teil der verbrauchten Trennfolien für die Wiederverwendung oder das Recycling gesammelt wird. Das Recycling von Trennfolien ist umweltfreundlich: Es trägt zur Verbesserung der Ökobilanzen der Etikettenhersteller bei.
Beim letzten FINAT European Label Forum wurde deutlich, dass die Etikettenabfälle für die Branche bereits seit Jahrzehnten eine Herausforderung darstellen. Jahr für Jahr werden Millionen Tonnen Etikettenabfall in Mülldeponien oder Verbrennungsanlagen entsorgt. Recycling-Programme wie CELAB können den Etikettenabfall verringern. Aber die für unsere Branche und unseren Planeten beste Lösung besteht darin, die Liner vollständig aus dem Prozess zu eliminieren. Insbesondere in der Lebensmittelindustrie stehen die Designer von Etiketten und die Druckdienstleister vor einer weiteren Herausforderung – auf Etiketten steht nur begrenzt Platz zur Verfügung. Schließlich beansprucht auch die Angabe internationaler Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften Raum auf Etiketten. Das wird zum verstärkten Einsatz mehrschichtiger Beipackzettel-Etiketten und Klarsichtfolien-Etiketten auf transparenten Trägermaterialien führen. Diese Produkte werden weniger nach Etiketten aussehen und den Druck auf ihre Rückseiten ermöglichen. Der Etikettendruck spiegelt die wichtige Rolle digitaler Technologien im Alltag wider.
Vom 28. Mai bis zum 7. Juni 2024 werden Aussteller auf der drupa in Düsseldorf neue Systeme für den Druck und die Veredelung von Etiketten zeigen. Besucherinnen und Besucher erwarten nachhaltige und innovative Lösungen für die zukünftigen Anforderungen der Etikettenbranche.