Automatisierung für reibungslose Arbeitsabläufe
Wollen Druckdienstleister zukunftsfähig bleiben, müssen sie alle ihre Prozesse effizient gestalten und optimieren. Mit manuellen Prozessen vermischte Automatisierungsinseln (automatisierte Arbeitsschritte) sind nicht die beste Lösung. Der Königsweg ist vielmehr eine durchgängige Automatisierung aller Arbeitsschritte. Getreu dem Motto: „Crawl-Walk-Run“ (kriechen, gehen, rennen)!
Wo in Produktionsprozessen automatisierte Inseln vorhanden sind, sollten die hier genutzten Tools zunächst analysiert werden. Gleiches gilt für die manuellen Prozesse zwischen ihnen. Die hier installierten Software-Lösungen sollten dahingehend geprüft werden, welche Optionen sie für die Integration mit den anderen eingesetzten Tools bieten, um eine durchgängige Automatisierung zu erreichen?
Der Zeitaufwand in Auftragsannahme, Druckvorstufe, Produktion und Auslieferung – alles gehört auf den Prüfstand. Anthony Thirlby, Inhaber der Venn Holding in Belgien, teilt die Daten zur Produktivität des Unternehmens auf LinkedIn: (https://uk.linkedin.com/company/venn-holdings-limited) Demnach beanspruchen die Kalkulation, die Auftragsverwaltung und die Terminplanung 55 % der gesamten Auftragsdurchlaufzeit. Wer sich in der „Kriech-Phase“ (Crawl Phase) auf diese Bereiche konzentriert, kann wiederholbare Resultate erzielen und Zeit in Größenordnungen von Minuten bis Stunden einsparen – und so seine Rentabilität verbessern.
Auch Druckdienstleister, die bereits Web-to-Production-Portale oder „digitale Schaufenster“ nutzen, sollten prüfen, ob diese Lösungen nach wie vor funktionieren – oder ob sie einen Feinschliff benötigen. Prima, wenn die Aufträge nach dem Eingang nahtlos in die Druckvorstufe und die Produktion fließen! Drehen sie im Unternehmen aber noch Schleifen und existieren nach wie vor Flaschenhälse, sollte geprüft werden, wie diese Werkzeuge eingesetzt werden und wie die Probleme ausgemerzt werden können.
Wo Druckaufträge noch manuell über Hotfolder oder E-Mails einfließen, sollte diese Vorgehensweise jetzt beendet werden. Hier müsste die „Kriech-Phase“ genutzt werden, ein Anforderungs- und Spezifikationsprotokoll als Basis für eine automatisierte Auftragsannahme zu entwickeln. Diese spart Zeit, sorgt für Konsistenz und erhöht die Effizienz – und sie lässt Mitarbeitenden Zeit für wichtigere Aufgaben.
Nach der automatisierten Auftragsannahme sollte ein automatisierter Freigabeprozess folgen, der auch die Änderungswünsche der Kunden und ihre Bearbeitung umfasst – und der den Prozess abschließt. Jetzt müsste noch eine Kontrolle eingebaut werden, dass alle Aufträge einschließlich der Änderungsanfragen abgerechnet werden, und die Rabattrichtlinien festgelegt werden. Zudem sollten die Produktionsdaten genutzt werden, um die Preisgestaltung aktuell zu halten. Haben Druckdienstleister schließlich alle Arbeitsschritte miteinander vernetzt und fließen die Daten zwischen ihnen, haben sie sich dafür fit gemacht, „rennen“ zu können. Der Aufbau durchgängiger Prozesse kann zwei Jahre beanspruchen. Aber mit jedem weiteren Arbeitsschritt, der automatisiert wird, verbessert sich die Effizienz.
Was bringt die Automatisierung mit sich?
Automatisierung ist kein Hexenwerk. Sie braucht eine klar definierte, transparente Planung. Und sie setzt die Unterstützung seitens der Geschäftsführung sowie eine Team-Leitung voraus. Sie ist teils Kunstwerk, teils Wissenschaft. Automatisierung bedeutet aber auch, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Angst vor Arbeitsplatzverlusten zu nehmen. Zudem erfordert sie die Kommunikation mit verschiedenen Software-Herstellern. Doch sobald Druckdienstleister ihre aktuellen Prozesse analysiert und die erforderlichen Gespräche geführt haben, können unter anderem die daraus resultierende Verminderung des Abfalls, die höhere Effizienz in der Produktion und die verbesserte Kundenzufriedenheit den Kurs von Unternehmen grundlegend verändern.
Wie lassen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Notwendigkeit der Automatisierung überzeugen? Hier sind die wichtigsten Argumente:
Manuelle und sich wiederholende Arbeitsschritte werden eliminiert: In automatisierten Prozessen fallen Routineaufgaben und die mit ihnen verbundenen Fehler weg. Sie beschleunigen die Arbeitsabläufe, sie verkürzen die Durchlaufzeiten und sie erhöhen generell die Effizienz.
Integration ermöglicht die gemeinsame Nutzung von Daten in verschiedenen Anwendungen: Die Integration digitaler Technologien mit traditionellen Druckverfahren bildet die Brücke in die Zukunft. Sie erlaubt die nahtlose Vernetzung von Design-Software mit Content-Management-Systemen (CMS) und datengesteuerten Arbeitsprozessen.
Vereinfachte Zusammenarbeit: Die Arbeitsrichtlinien sind von Land zu Land unterschiedlich, aber die globalisierte Ökonomie ermöglicht uns den weltweiten Verkauf von Druckerzeugnissen. Automatisierung gepaart mit cloud-basierten Workflow-Lösungen fördert eine effizientere Kommunikation, schnellere Genehmigungen und kürzere Produktionszeiten.
Weniger Makulatur: Wo ineffiziente Arbeitsabläufe erkannt und beseitigt werden, gehören Nachdrucke, die aus Fehlern in der Produktion resultieren, der Vergangenheit an. Und wo Lieferantendaten genutzt sowie die Geschäftsprozesse mit den Produktionsprozessen integriert werden, erlaubt das eine bessere Verwaltung der Bestände, was wiederum den Abfall minimiert. Auch die Möglichkeit, bedarfsgerecht und in kleineren Mengen drucken zu können, vermindert überschüssige Bestände und den Abfall, der mit veralteten oder nicht genutzten Materialien einhergeht.
Automatisierte Arbeitsabläufe in der Druckproduktion erlauben höhere Effizienz und Qualität in der Produktion sowie mehr Flexibilität in der Terminplanung. Kurz: Sie erhöhen die Kapazität und verbessern bei jedem einzelnen Druckauftrag die Rentabilität.
Die Automatisierung und die zugehörige Prozesssteuerung erlauben Druckdienstleistern flexible Anpassungen an veränderte Anforderungen von Kundinnen und Kunden, die Integration digitaler Prozesse, die Verbesserung ihrer Effizienz und Kostensenkungen. Und sie stärkt die Kundenbindung. Wer mit optimierten Druckprozessen arbeitet, entscheidet sich für seine Wettbewerbsfähigkeit im digitalen Zeitalter – und gleichzeitig für die einzigartigen Vorteile und Qualitäten von Druckerzeugnissen.