Automatisierung und Digitalisierung - die Antwort auf den Fachkräftemangel? -- drupa - 2028 - Messe Düsseldorf
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Automatisierung und Digitalisierung - die Antwort auf den Fachkräftemangel?














Die Herausforderungen des Arbeitskräftemangels, insbesondere bei Fachkräften, sind nicht nur in Deutschland oder in der Druckindustrie spürbar. Weltweit stehen alternde Industrienationen vor einer ähnlichen Situation. So prognostiziert die Europäische Kommission, dass das Bevölkerungswachstum insgesamt stagnieren, der Anteil der über 65-Jährigen bis 2050 aber von 20 auf 30 Prozent steigen wird.  Unternehmen müssen sich daher auf einen chronischen Arbeitskräftemangel einstellen und Strategien entwickeln, um damit zurechtzukommen. Eine Studie des F.A.Z.-Instituts im Auftrag der Heidelberger Druckmaschinen AG untersuchte, wie die Situation in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland aussieht und welche Strategien sie bei Themen wie Automatisierung und Digitalisierung verfolgen.

Fachkräftemangel schmälert das Geschäft

Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich: Automatisierung und Digitalisierung sind nicht mehr optional, sondern überlebenswichtig. Neun von zehn deutschen Mittelständlern berichten in der Studie von einem Fachkräftemangel, fast die Hälfte von ihnen spürt gravierende Auswirkungen auf ihr Geschäft. Das mag im Mittelstand noch ausgeprägter sein als in Großkonzernen, ist aber sicher kein deutsches Spezifikum, denn überall kämpfen Branchen angesichts des demografischen Wandels um die Besetzung wichtiger Positionen.

Digitalisierung definiert Arbeitsplätze neu

Für die Druckbranche haben Anbieter wie Heidelberger und andere Hersteller auf der #drupa2024 gezeigt, wie Automatisierung helfen kann, diesen Personalmangel zu lindern. Sie gehen das Problem bereits an, indem sie alle Arten von Automatisierungslösungen von der Druckvorstufe bis zur Druckweiterverarbeitung und alles drum herum anbieten. Die Einführung fortschrittlicher Technologien in Druckereien, wie etwa der Einsatz von Robotersystemen, die mit menschlichem Personal zusammenarbeiten, trägt dazu bei, Arbeitsabläufe zu rationalisieren und die Anzahl der für den Betrieb erforderlichen Mitarbeiter zu reduzieren. Die Automatisierung hilft den Unternehmen somit, ihre Produktivität mit weniger Personal aufrechtzuerhalten oder sogar zu steigern. Sie definiert aber auch Arbeitsplätze neu und macht sie für ein breiteres Spektrum von Arbeitnehmern attraktiver. So können Unternehmen die Automatisierung nutzen, um Routineprozesse und mühsame Arbeiten zu rationalisieren, während sich die Beschäftigten auf höherwertige Aufgaben konzentrieren können.

Große Hoffnung auf KI

Die Digitalisierung spielt im Zusammenhang mit der Automatisierung eine ebenso wichtige Rolle. Die Studie zeigt, dass 74 Prozent der deutschen KMU in einer stärkeren Digitalisierung die Lösung für ihre Herausforderungen bei der Personalbeschaffung sehen, wobei 67 Prozent künstliche Intelligenz als besonders wirksames Instrument nennen. Generell sehen sie in der Digitalisierung eine wichtige Möglichkeit, die betriebliche Effizienz zu steigern, die Entscheidungsfindung zu optimieren und die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Arbeitskräftemangel zu erhöhen. Doch auch wenn die Vorteile auf der Hand liegen, ist der Weg zur Einführung dieser Technologien voller Herausforderungen.

Digitalisierung bisher bestenfalls mittelmäßig

Hohe Kosten, Bürokratie und Ressourcenknappheit behindern oft den Fortschritt, so die Teilnehmer der deutschen Studie, in der sieben von zehn KMU die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft bestenfalls als mittelmäßig bewerteten. Vor allem drei Strategien können konkret helfen, diese Hürden zu überwinden: Durch Partnerschaften mit Technologieanbietern können Unternehmen gemeinsam skalierbare und bezahlbare Tools an ihre Bedürfnisse anpassen. Indem sie sich für politische Maßnahmen einsetzen, die Anreize für die digitale Transformation bieten, wie etwa Subventionen oder Steuererleichterungen, können sie sich staatliche Unterstützung für ihre Modernisierungsbemühungen sichern. Und indem sie in Aus- und Weiterbildungsprogramme investieren, um ihre Mitarbeiter auf ein stärker technologieorientiertes Arbeitsumfeld vorzubereiten, können sie sicherstellen, dass ihre Belegschaft über die notwendigen Fähigkeiten verfügt, um in der neuen Umgebung effizient zu arbeiten.

Automatisierung und Digitalisierung: Gemeinsame Verantwortung

Um angesichts des chronischen Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sich KMU die Digitalisierung und Automatisierung zu eigen machen. Das ist unbestritten, denn rund 91 Prozent der befragten Mittelständler stimmen der Aussage zu, dass die deutsche Wirtschaft ohne Digitalisierung und Automatisierung nicht wettbewerbsfähig ist. Und das gilt sicherlich auch für andere Länder. Die Werkzeuge, von künstlicher Intelligenz bis hin zu Digitalisierung und Automatisierung, werden immer ausgereifter und einfacher zu implementieren. B2B-Plattformen für Verbrauchsmaterialien und Ersatzteile, Software zur Steuerung des gesamten Workflows im Druckprozess und webbasierte Ferndiagnosen für die Wartung von Druckmaschinen sind nur einige Beispiele, die bereits einsatzbereit sind.  Doch um sie richtig zu nutzen, braucht es Visionen. Auf der drupa konnten die Besucher bereits einen Blick in diese Zukunft werfen.

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