Heute schon wissen, was morgen Trend ist. Sehen wir in Richtung des Verpackungsdesign, der Verpackungsherstellung und -gestaltung ist das kein Ding der Unmöglichkeit. Immer mehr zeichnen sich schon die Trends für die kommenden Jahre ab. Verschiedene Marktforschungsunternehmen veröffentlichen bereits ihre Trendstudien bis ins Jahr 2030.
Auf die Herstellung und Gestaltung von Verpackungen nehmen verschiedene soziologische Fokusthemen Einfluss.
Die Coronakrise und das Aufrütteln der Gesellschaft wecken nun in uns den Wunsch nach Sicherheit und Bekanntem. Im Design gewinnt daher für den Moment die Vergangenheit, wie der Look der 90er oder 70er Jahre.
Diese bekannten Designs stehen im Gegensatz zu den neuen Einflüssen der Umwelt. McKinsey berichtet in einer Studie von fünf Gamechangern der Verpackungsindustrie:
E-Commerce wächst weiter. Dieser Umstand wirkt sich auf die Anforderung an die Verpackung aus.
Personalisierung ist ein wachsender Wunsch der Verbraucher, der auf einer Verpackung sicherlich gut umgesetzt werden kann. Allerdings bedingt dies immer schneller drehende Zahlen und kleinere Produktionsmengen. Die Verbraucher tendieren auch immer mehr zur Bequemlichkeit und Gesundheit. Erschwinglichkeit ist ein steigender Wunsch, der in der Wertschöpfungskette an das produzierende Gewerbe weitergegeben wird.
Keine neuen Themen, aber sicherlich zwei übergreifende Themen, die uns in den nächsten 5 bis 10 Jahren begleiten werden, sind Nachhaltigkeit und Digitalisierung entlang der Wertschöpfungskette.
Die Trends sind im Moment also für die Markeninhaber klar abgezeichnet und nehmen Einfluss auf Design, Material und Business Modelle.
Wer im Einzelhandel auffallen will, muss sich etwas Besonderes überlegen. Verpackung ist dabei ein Zusammenspiel aus Haptik, Optik und Material. Aber auch die Größe spielt heute eine entscheidende Rolle.
Weil das Auge bereits mitisst, werden die Zutaten von Lebensmitteln bereits im Design mit auf die Verpackung gebracht. Das befriedigt nicht nur das Bedürfnis nach Bequemlichkeit, sondern auch nach Sicherheit. Greifen die Verbraucher zu dem Produkt, wissen sie auf einen Blick, was sie erwartet.
Die Illustrationen setzen dabei auf einen einfachen, kindlichen Stil. Das unterstreicht noch einmal den Zweck und erzeugt positive Gefühle. Bei der Farbwahl wird auf 99-Designs dazu geraten, satte und frische Farben zu wählen, die Linien sind bold. Das Produkt wirkt so ansprechend bis amüsant.
Spannende Cuttings, haptische Typografie oder erhabene Folienprägungen lassen Produkte für die Endverbraucher spannend und außergewöhnlich wirken. Während sie auf der Suche nach einem Produkt sind, das ihre Individualität unterstreicht, greifen sie gerne zu diesen Produkten. Ihnen wird suggeriert, dass sie sich für Qualität entscheiden. Bisher kannte man diese Techniken eher aus dem Luxussegment. Nun wissen wir, dass die Digitalisierung diese Druck- und Veredelungsprozesse auch für den breiten Markt geöffnet hat. So fällt es auch kleineren, unbekannten Marken leichter sich in der Masse abzuheben und im Qualitätssegment zu positionieren.
Gestaltung von Vorder- und Rückseite ist ein altbewährter Klassiker, der die Markenbotschaften und Pflichtangaben auf einem limitierten Raum kommuniziert. Der Trend geht zum Aufbrechen der Grenzen. Der Digitaldruck ermöglicht uns eine nahtlose Gestaltung von Produkten ohne erkennbaren Anfang oder sichtbares Ende des Musters. Vor allem im Regal entfaltet sich der spannende Charakter dieser Gestaltungstechnik.
Die Farbauswahl folgt den Neonfarben der 2000er Jahre. Wer die Farbauswahl zeitgemäß anwenden möchte, kombiniert die auffallenden Farben miteinander und unterbricht diese klar und deutlich mit sattem Schwarz. Die kräftigen Farben kommunizieren Selbstbewusstsein und Fröhlichkeit.
Wie Eingangs bereits aufgezeigt geben „altbewährte und bekannte“ Designs Sicherheit. Niedliche Comics mit einfachen Strichzeichnungen, die wir aus den 50er Jahren oder früher kennen, nehmen die Ernsthaftigkeit und suggerieren Leichtigkeit mit dem Produkt. Retrodesign wecken in uns ein Gefühl der Geborgenheit. Diese Nostalgiewerte werden ebenso durch die gelb-beige-braunen Töne und fließenden Elemente von 70er Jahre Designs angesprochen.
Design ist aber nicht alles, um als Marke hervorzustechen. Wenn wir über Verpackungstrends sprechen, beziehen wir auch Materialien, Materialanwendung und Herstellungsprozesse mit ein.
Im Kontext der Nachhaltigkeit hat sich das Verpackungsdesign – im Sinne der Optik ohne Grafische Elemente – enorm verändert.
Minimalismus ist ein großes Schlagwort geworden. Wir wollen Verpackungsmüll reduzieren – ohne das Unboxingerlebnis zu mindern. Wir wollen mit Folienprägungen auffallen – ohne die Recyclingfähigkeit der Verpackung zu gefährden.
Diese und noch weitere Herausforderungen warten in den kommenden Jahren auf uns. Bleibt in unserem Blog am Ball. In unserer Reihe Trends und Verpackungen verraten wir euch, wie ihr Design, Material und Prozesse in eure Verpackungsgestaltung einbezieht.
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