Der erste Eindruck zählt. Eine Infografik von The Paper Worker zeigt, dass dies auch für Produktverpackungen gilt. Wenn das Regal mit vielen ähnlichen Produkten verschiedener Marken vollgestopft ist, kann sie der entscheidende Faktor für eine Kaufentscheidung sein. Aber wie sehr beeinflusst die Verpackung wirklich die Wahl, die wir beim Einkaufen treffen?
In der Tat haben Marken etwa sieben Sekunden Zeit, um einen guten Eindruck bei einem potenziellen Käufer zu hinterlassen. Ein effektives Design lässt den Verbraucher nicht nur schneller und einfacher Entscheidungen treffen, ein auffälliges Design kann auch die Aufmerksamkeit der Verbraucher auf sich ziehen. Untersuchungen zeigen, dass mindestens ein Drittel der Produktentscheidungen auf der Verpackung beruhen, zusammen mit persönlichen Vorlieben. Das bedeutet, dass die Verpackung manchmal genauso wichtig sein kann wie das Produkt selbst.
Der einfachste Weg, die Aufmerksamkeit zu erregen, ist die richtige Farbwahl. Sie ist die direkteste und einfachste Möglichkeit, eine Marke zu vereinheitlichen und sich visuell von den Kunden abzuheben. Allerdings müssen die Farbtöne für die Zielgruppe attraktiv sein und den richtigen Ton treffen, um die Botschaft eines Produkts zu vermitteln. Gelb zum Beispiel vermittelt eher Freude, während Schwarz für Macht und Kontrolle steht.
Aber es geht nicht nur um den schnellen, ersten Eindruck. Auch die Qualität ist ein wichtiger Aspekt. Laut der Infografik geben 52 % der Online-Konsumenten an, dass sie wahrscheinlich wieder bei einem Unternehmen einkaufen würden, wenn sie Produkte in einer hochwertigen Verpackung erhalten. Und 90 % der Verbraucher verwenden Produktverpackungen und -tüten nach dem Kauf wieder. Aber auch der Kunde kann zu einem weiteren Marketingkanal werden: 40 % würden ein Foto einer Verpackung teilen, wenn sie interessant ist. Auf diese Weise empfehlen sie das Produkt an Freunde weiter, die dann ebenfalls zu Kunden werden könnten.
Die dritte Möglichkeit, im Regal aufzufallen, besteht darin, grün zu sein: Nachhaltige Verpackungen sind bei den Kunden von heute sehr beliebt. Daher sind recycelte oder wiederverwertbare Materialien ein Gewinn für Unternehmen und Umwelt. Das heißt aber nicht, dass sie langweilig sein müssen. Zum Beispiel kann man alte Materialien wie Papiertragetaschen neu erfinden.
Aber bei all diesen Faktoren muss man eines im Auge behalten: Wir haben es immer noch mit einer Verpackung zu tun und damit mit etwas, das funktional sein soll. Sie muss leicht beweglich sein, nur den notwendigen Text enthalten und vor allem das Produkt im Inneren schützen. Die Verpackung sollte auch dazu beitragen, dass die Verbraucher wissen, wer Ihre Marke ist. Wenn ein Verbraucher eine Verpackung sieht, sollte er im besten Fall den Namen der Marke erkennen können.
Einige Marken haben es tatsächlich geschafft, ihre Verpackung zum wichtigsten Teil ihres Markenauftritts zu machen. Was wäre Coca Cola ohne seine ikonische Flasche, die sogar zu einem Retro-Designmerkmal geworden ist? Aber das Unternehmen treibt auch innovative und nachhaltige Verpackungen voran. So wurde für eine Kampagne eine Art Dose entwickelt, in der Eiswürfel erscheinen, wenn die Limonade die optimale Temperatur erreicht. Eine andere Flaschenlinie wurde aus Pflanzenmaterial hergestellt. Und durch den Aufdruck von Verbrauchernamen auf die Etiketten wurde die Wahl einer Cola sogar zu einer Art Spiel.
Bei Energydrinks scheint das Verpackungsdesign sogar die wichtigste Waffe zu sein, wie eine aktuelle Studie des Marketingtechnologieunternehmens Affinnova über die Wahrnehmung von Marken durch die Verbraucher ergab. Diese Kategorie wird seit Jahren von Red Bull und Monster beherrscht. Trotz der hohen Ausgaben von Coca-Cola und Pepsi für Werbung und Vertriebsvorteile konnten ihre Marken keine Marktanteile gewinnen. Affinnova fand heraus, dass die Verpackungsgestaltung von Nos und Amp der Hauptgrund dafür ist, da sie die Aufmerksamkeit der Verbraucher nicht auf sich zieht. Insbesondere schnitten Nos und Amp beim Thema Verpackungsdesign-Persönlichkeit schlecht ab, was bedeutet, dass die Verbraucher ihre Verpackungen nicht mit starken Markenmerkmalen assoziieren.