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Pioniere des Drucks: Die Anfänge des Offsetdrucks


















Die Entwicklung der Offsetdruckmaschine erfolgte in drei Stufen. Alles begann im Jahr 1875, als der Engländer Robert Barclay die erste Offset-Rotationsdruckmaschine patentieren ließ. Lesen Sie die ganze Geschichte über die Ursprünge des Offsetdrucks.

Haben Sie jemals gesehen, wie Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher heutzutage gedruckt werden? Erstaunlicherweise stammt die Technologie, die immer noch verwendet wird, aus dem späten 19. Jahrhundert. Das Stichwort lautet Offsetdruck. Aber was ist das genau? Der Offsetdruck ist eine Drucktechnik, bei der das eingefärbte Bild oder der Text von einer Platte auf ein Gummituch und von dort auf das Papier oder eine andere Druckfläche übertragen wird. Die Offsetdruckmaschine wird auch heute noch für den Druck großer Mengen von Bildern oder Texten eingesetzt. Sie ist nach wie vor ein wirksames Verfahren, um zahlreiche Exemplare schnell, effizient und in hoher Qualität zu drucken.

Die erste Rotations-Offset-Lithographie-Druckmaschine

Die Ursprünge des modernen Offsetdrucks gehen auf das Jahr 1875 zurück, als der Engländer Robert Barclay die Transferdrucktechnik aus der Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Rotationsdruckmaschine von Richard March Hoe aus dem Jahr 1843 kombinierte. Das Ergebnis war die erste Offset-Rotationsdruckmaschine, die den flachen Stein durch einen Metallzylinder ersetzte. Dieser Offsetzylinder war mit einem speziell behandelten Karton umwickelt, der das Druckbild vom Stein auf die Metalloberfläche übertrug.

Der später entwickelte Offsetdruck wird zwei unabhängigen Erfindern zugeschrieben: dem Amerikaner Ira Washington Rubel und dem deutschen US-Einwanderer Cašpar Hermann. Beide entwickelten um 1904 Druckmaschinen, die indirekt druckten, d. h. von der Druckplatte auf eine Gummiwalze und dann auf ein Blatt Papier.

Ira Washington Rubel und seine zufällige Erfindung

Als die Fotografie in den frühen 1900er Jahren populär wurde, geriet die einst florierende Lithografie in Vergessenheit. Stattdessen war die Fotogravur auf dem Vormarsch. Als Rubel bei der Arbeit mit Barclays Druckmaschine vergaß, ein Blatt während des Drucks einzulegen, fand er heraus, dass die Gummimatte (mit der das zu bedruckende Papier durch die Presse bewegt wurde) ein viel genaueres Bild als das Metall erzeugte. Nachdem diese Art von Drucktechnik verfeinert worden war, erlebte der Offsetdruck eine neue Blütezeit.

Cašpar Hermann entwickelt die erste Rollenoffsetdruckmaschine

Etwa zur gleichen Zeit baute der US-Einwanderer Cašpar Hermann aus Königsberg/Deutschland Buchdruck-Rotationsmaschinen in Offsetdruckmaschinen um. Er begann mit einer Maschine, die er für die Harris Automation Press Company in Niles, Ohio, herstellte. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1907 plante Hermann zahlreiche Weiterentwicklungen. Eine davon war die erste Rollenoffsetdruckmaschine, bei der eine endlose Papierrolle durch die Druckmaschine geführt wird. Erst nach dem Bedrucken werden die Seiten getrennt und auf das gewünschte Format geschnitten. Hermanns Ideen konnten jedoch erst 1910 in Zusammenarbeit mit der Vogtländischen Maschinenfabrik AG (VOMAG) umgesetzt werden. Die erste Rollenoffsetmaschine wurde dann 1912 in Leipzig vorgestellt. Sie war der Prototyp der modernen Offsetdruckmaschinen, die noch heute im Einsatz sind.

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