In unserem ersten Blogbeitrag zu diesem Thema haben wir den funktionalen Druck vorgestellt und uns angeschaut, welche Schritte ein solches Produkt von der Idee bis zur Marktreife durchläuft. Jetzt möchten wir näher darauf eingehen, welche Drucktechnologien sich dafür eignen.
Im Gegensatz zu konventionellen Druckanwendungen, bei denen die visuelle Qualität des Produkts im Vordergrund steht, kommt es beim Funktionsdruck auf eine äußerst präzise Materialabscheidung bzw. -aufbringung an, um genau definierte elektrische, optische oder mechanische Eigenschaften zu erzielen. Dies macht die Wahl der Drucktechnologie zu einem entscheidenden Faktor für Skalierbarkeit, Effizienz und Produktleistung.
Ein genauerer Blick auf die wichtigsten Drucktechnologien für den funktionalen Druck und ihre Stärken und Schwächen.
Der Siebdruck ist eines der am weitesten verbreiteten Verfahren im Funktionsdruck, insbesondere für Dickschichtanwendungen wie gedruckte Elektronik, Solarzellen und Sensoren.
Vorteile:
Schwächen:
Am besten geeignet für Leitfähige Tinten, Sensoren, OLED-Displays und Solarzellen
Der Tintenstrahldruck gewinnt im Bereich des Funktionsdrucks zunehmend an Bedeutung, da es als digital gesteuertes Verfahren ohne Druckplatten oder Siebe auskommt. Es ist besonders nützlich, wenn mit teuren Funktionsflüssigkeiten gearbeitet wird, da es den Abfall minimiert.
Vorteile:
Schwächen:
Am besten geeignet für RFID-Antennen, Mikrofluidik, Biosensoren und flexible Elektronik
Der Tiefdruck ist bekannt für seine hohe Geschwindigkeit und die kontinuierliche Produktion. Das macht ihn zu einem geeigneten Verfahren für den großflächigen Funktionsdruck. Er eignet sich besonders für dünne, gleichmäßige Schichten wie Barriereschichten und leitfähige Folien.
Vorteile:
Schwächen:
Am besten geeignet für Gedruckte Batterien, Kondensatoren und hochvolumige elektronische Bauteile
Der Flexodruck ist eine etablierte Technologie für den Verpackungsdruck – lässt sich aber auch für funktionelle Druckanwendungen einsetzen. Dieses Verfahren bietet ein gutes Gleichgewicht zwischen Kosten, Flexibilität und Produktionsgeschwindigkeit.
Vorteile:
Schwächen:
Am besten geeignet für Leiterplatten, gedruckte Elektronik und intelligente Verpackungen
Jede funktionale Druckanwendung hat ihre eigenen Anforderungen. Daher gibt es keine einheitliche Lösung für alle Anwendungen. Dennoch lassen sich folgende Empfehlungen ableiten:
Welches Verfahren das richtige ist, hängt letztlich von der benötigten Auflösung, der Materialverträglichkeit, dem Produktionsvolumen und den Kosten ab. Bei vielen funktionalen Druckprojekten werden auch mehrere Druckverfahren kombiniert, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Die Wahl der geeigneten Drucktechnologie ist ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Umsetzung einer Idee in ein funktionales Produkt. Ob sich der funktionale Druck in größerem Umfang durchsetzen wird, hängt aber auch entscheidend davon ab, ob es gelingt, eine Reihe ganz praktischer Herausforderungen zu meistern. Welche neuen technischen Ansätze es zu deren Lösung gibt und wie sie die Zukunft der Elektronik, der Medizintechnik und der industriellen Fertigung prägen, werden wir in einem weiteren Blogbeitrag beleuchten.